Renaturierung im Bereich des Ahorn-Sportparks in Paderborn abgeschlossen
Anlage: 1 Foto (© Wasserverband Obere Lippe)
Kreis Paderborn (krpb). Nach und nach fließt die Alme im Kreis Paderborn wieder in ihrem natürlichen Flussbett. Was die Wasserrahmenrichtlinie seit Anfang der 2000er Jahre festschreibt, wird im Kreisgebiet Stück für Stück umgesetzt. Gemäß den Vorgaben gilt es, naturferne Fließgewässer naturnah zu gestalten und damit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt ihren Lebensraum wieder zurückzugeben.
Rund um den Ahorn-Sportpark in Paderborn sorgen Renaturierungsmaßnahmen des Wasserverbandes Obere Lippe (WOL) dafür, den guten ökologischen Zustand des Fließgewässers in diesem Bereich wiederherzustellen und darüber hinaus Hochwasserschutz zu betreiben.
„Was hier entstanden ist, beeindruckt mich sehr“, betont Landrat Christoph Rüther, der sich nach Abschluss der Arbeiten gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt Paderborn vor Ort einen Eindruck verschaffte.
„Neben dem neuen Flussbett für das Gewässer gibt es auf dem Gelände des Ahorn-Sportparks jetzt für Besuchende eine Art Alme-Strand als Zugang zum Gewässer“, erklärt Johannes Schäfers, zuständiger Projektingenieur des WOL. „Dort lässt sich die Natur noch einmal bewusster wahrnehmen“. Der Zugang ist entsprechend gekennzeichnet und über das Gelände des Ahorn-Sportparks erreichbar. „Das Ergebnis bringt neben der großen Bedeutung für Umwelt, Natur und Hochwasserschutz auch noch Urlaubsfeeling für die Gäste. Eine Win-Win-Situation für alle und eine weitere Bereicherung für den Bereich des wunderbaren Ahorn-Sportparks“, so Rüther.
Der Startschuss für die umfangreichen Arbeiten fiel im September des vergangenen Jahres. Grundlage der Maßnahmenplanung waren die Strukturen des ehemaligen Almeverlaufs aus den 1830er Jahren – bevor der Mensch regulierend eingriff. Die nun umgesetzte Flußlaufverlängerung verringert das steile Sohlgefälle der Alme auf ein natürliches Maß und umgeht zudem drei Wehre, die in den 80er Jahren errichtet wurden. Die gesamten Arbeiten wurden auf einer Gesamtfläche von rund 7,5 Hektar umgesetzt, die seitens der Stadt Paderborn und der Ahorn-Sportpark gGmbH zur Verfügung gestellt wurde. Mit Blick auf den Hochwasserschutz wurden rund 14.000 Kubikmeter Kies von dieser Stelle abtransportiert, im Gegenzug Material aus anderen Maßnahmebereichen hier genutzt.
„Rund um den Ahorn-Sportpark ist viel passiert“, erzählt Ralf Pahlsmeier, Geschäftsführer Ahorn-Sportpark gGmbH, der die spannenden Fortschritte aus der Nähe miterleben konnte. „Die Veränderungen, besonders der Zugang für Besuchende zum Flusslauf, haben nicht nur unser Gelände deutlich aufgewertet, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Natur“. Und für den beliebten Trimmpfad wurde auch eine Lösung gefunden: dieser verläuft künftig an der neuen Almeschleife entlang, in Nähe der Lieferantenzufahrt.
Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 400.000 Euro, die zu 80 Prozent vom Land NRW getragen werden. Der Eigenanteil wird durch Ersatzgelder des Kreises Paderborn gedeckt.
Um weitere Maßnahmen umsetzen zu können, ist der WOL fortlaufend auf der Suche nach weiteren Auenflächen. Interessierte Flächeneigentümer können sich direkt an die zuständige Mitarbeiterin Marie Stolte (stolte@wol-nrw.de, 02951 93390 12) wenden.
Bildunterzeile:
Freuen sich über den Abschluss der umfangreichen Maßnahme: Volker Karthaus (WOL), Lara Weber (Bezirksregierung Detmold), Johannes Schäfers (WOL), Ralf Pahlsmeier (Ahorn-Sportpark gGmbH), Landrat Christoph Rüther, Torben Schulte (Gebr. Schulte GmbH, ausführende Firma), Madleine Geldmacher (Kreis Paderborn), Jessica Schütte (Stadt Paderborn), Christian Ewers (Kreis Paderborn), Annette Berning (Bezirksregierung Detmold), Achim Berger (Planungsbüro Berger, v.l.).